In meinen Saunagängen bemerke ich meist unangenehm die Dauersaunierer. Diese Spezies ist noch nicht ausgestorben, obwohl sie an die Riesenechsen vor einigen Milliarden Jahren doch stark erinnern. Gerade der männliche Teil gibt gerne den allerneuesten Wochenklatsch lautstark während des Aufgusses preis. Ein Thema was über mehrere Wochen an Aktualität beibehält ist der Burkini.-
„Nein das ginge doch zu weit, wenn in deutschen Badeanstalten schon Burkinis getragen werden dürfen.“ lautet die These. Für den Leser, der noch nicht den Unterschied zum Bikini weiß: Burkinis sind eng anliegende Ganzkörperanzüge, die vor allem muslimische Frauen beim Schwimmen tragen. Es gibt keinen großen Unterschied zu Neoprenanzügen außer, dass die Trägerinnen auch geschminkt mit ihnen ins Wasser steigen. Was die Männer in der Sauna wirklich empört ist rational nicht zu erklären. Wäre diese Art von Mann auch eine der ersten gewesen, die sich 60 Jahre früher über die Einführung von Bikinis beschwert hätte. Frau kann es einfach nicht recht machen.
Im Sportbad in Hannover hatte ich meine erste Live- Begegnung mit einem Burkini– oder besser mit seiner Trägerin. Ein Burkini lässt sich wie ein eng geschnittenes Kleid schließen- also fast unmöglich alleine. So bat mich eine Frau ihren Burkini zu schließen. Wenn da nicht jeder Mann vor Neid Tode gestorben wäre. So entschwand mir die Badenixe nach geglücktem Anziehen gleich in die Fluten des Hallenbades. Merke: Egal ob mit Bikini, Burkini oder gar nackig. Wie bereichernd, dass Frauen machen, was sie wollen. Denn eins ist klar. Schöner als jeder Dauersaunierer ist sie dabei allemal.
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